Apnoe und Atemunregelmäßigkeiten kommen bei fast allen Früh- und Neugeborenen vor. Je frühzeitiger das Kind geboren wurde, desto ausgeprägter tritt die Apnoe auf. Hierbei kommt es zu einer Unterbrechung der Atemmechanik und der Atemkontrolle. Das gravierendste Merkmal der Apnoe ist der nicht kontinuierliche Luftstrom in den Atemwegen des Patienten.
nCPAP (nasal Continuous Positive Airway Pressure, nasaler kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck) ist der am häufigsten verwendete Modus der nichtinvasiven Atemunterstützung bei Früh- und Neugeborenen sowie die Grundlage für mehrere weitere Varianten wie NIPPV, SNIPPV und nHFV. Beim Einsatz von nCPAP muss der Patient in der Lage sein, spontan zu atmen, da keine Atemhübe verabreicht werden.
Nasale High-Flow Therapie (nHFT) bezeichnet die Verabreichung von beheiztem und befeuchtetem Atemgas über eine Nasenkanüle. Der verabreichte Gasflow ist somit höher als der inspiratorische Atemflow des Patienten. In der Neonatologie gilt ein Flow von mehr als 1 LPM als High-Flow Therapie, während bei Erwachsenen entsprechend höhere Werte verwendet werden sollten. (
Andere Bezeichnungen für nHFT: High-Flow Nasenkanüle (HFNC) oder beheizte befeuchtete High-Flow Nasenkanüle. Sie alle bezeichnen dieselbe Therapieform.
nHFV kombiniert die Vorteile der Hochfrequenzbeatmung mit denen der nichtinvasiven CPAP-Unterstützung (
Der Oberbegriff NIPPV (Nasal Intermittend Positive Pressure Ventilation, nasale intermittierende Positivdruckbeatmung) umfasst Modi, bei denen – zusätzlich zum CPAP/PEEP – kontrollierte Atemhübe zur Unterstützung des Patienten verabreicht werden. Diese Atemhübe haben ein höheres Druckniveau und werden nicht synchronisiert abgegeben. Zwischen den unterschiedlichen Varianten dieser Form der Atemunterstützung wird differenziert.
SNIPPV ist die synchronisierte Variante der NIPPV-Atemunterstützung. Bei NIPPV werden die Atemhübe unabhängig von der Eigenatmung des Patienten vom Gerät verabreicht. Dies kann zu Konflikten bei der Synchronisierung zwischen dem Patienten und dem Gerät führen. Bei SNIPPV werden die Atemhübe mit der Inspiration des Patienten koordiniert und Konflikte so minimiert.
Unter Atemgasaufbereitung versteht man die Erwärmung und Befeuchtung der eingeatmeten Luft oder des verabreichten Atemgases. Dies kann entweder aktiv mit einem Befeuchter oder passiv mit einem HME-Filter (Wärme- und Feuchtigkeitstauscher) geschehen.
Da das Atemsystem von Früh- und Neugeborenen häufig noch nicht voll entwickelt oder zumindest sehr empfindlich ist, werden bei kleinen Patienten vorzugsweise aktive Befeuchtungssysteme eingesetzt.